Vom 22.07.2022 bis 24.07.2022 fand unter dem Motto „Safespace. Der erste Kontakt“ das erste Christopher-Street-Day (kurz CSD) Aktionswochenende in Coburg statt. Die Initiative für den ersten Coburger CSD ging von den Jusos Coburg und der Grünen Jugend Coburg aus, die bei der Planung weitere Partner mit ins Boot holten. Organisiert wurde der CSD durch COMUN e.V. in Kooperation mit der queeren Hochschulgruppe Umbrella. Weitere Unterstützung erfolgt durch ein breites demokratisches Spektrum bestehend aus der SPD/JUSOS, den Grünen/jungen Grünen, den Humanisten, Pro Coburg und der FDP/jungen Liberalen.
Ziel des Aktionswochenendes war es zum einen die queere Community mit ihrer großen kulturellen und sozialen Kraft sichtbar für die Coburger Stadtgesellschaft zu machen, zum anderen dieser einen Schutzraum (engl. Safespace) für die freie persönliche Entfaltung zu bieten. Die Vorbereitungen dafür begannen im Februar 2022. Insgesamt bestand das Organisationteam aus ca. 25 engagierten Helfer: innen.

Eröffnet wurde das CSD Aktionswochenende mit einer Parade durch die Coburger Innenstadt. Nach einer Schätzung der Coburger Polizei nahmen zwischen 400 und 600 Menschen an der Parade teil. Ausgeschmückt wurde die Parade durch unseren CSD-Frontwagen und die Sambagruppe Aipalé. Vom Bahnhofvorplatz führte der Umzug über die Mohrenstraße und Steingasse zur Abschlusskundgebung auf den Marktplatz. Dort wurde der CSD offiziell durch den 3. Bürgermeister Can Aydin, den stellvertretenden Landrat Christian Gunsenheimer und dem Bundestagsabgeordneten Johannes Wagner eröffnet.

Anschließend folge im Jugendzentrum des Domino e.V. die Safe-Space-Party. Bis Mitternacht feierten dort mehr als 160 Menschen die queere Vielfalt in Coburg, kulturell ausgeschmückt durch Showeinlagen des Kabarettist Marcus Geuß und der Drag-Queen Frau Taft.

Am Samstagmorgen präsentierten die vier Parteien, die auf den Aufruf der CSD-Orgagruppe reagiert hatten, ihre Ideen für eine queere Politik und stellten sich den kritischen Fragen aus der Community und den Passant:innen. Am Nachmittag folgten in den Räumlichkeiten von Leise am Markt und Fugenlos mehrere Vorträge über und für die queere Community.
Im Leise am Markt eröffnete die Referentin Edit Wendler den Workshopnachmittag mit einem interaktiven Vortrag über die allgemeinen Grundlagen der Community. Anschließend folgte ein Workshop von vier Student:innen der Hochschule Coburg über polyamore Beziehungen. Zeitgleich fand im Fugenlos eine communityinterne Veranstaltung statt, bei welcher queeren Menschen die
Plattform geboten wurde, ihre persönlichen Erfahrungen auszutauschen. Zentrale Themen waren hierbei Outing, Community Building, Familie, Arbeit, Schule und Repräsentation in den Medien. Insgesamt wurden die erwarteten Teilnehmerzahlen von bis zu 20 Personen pro Workshop erreicht. Der Abend wurde durch eine Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen der aktuellen Regierungskoalition in Person von Johannes Wagner (MdB), Sebastian Körber (MdL) und Theresia Stahl (stellv. Bundesvorsitzende jusos) beendet.


Die letzte Veranstaltung des CSD-Aktionswochenendes war der queere Gottesdienst mit Pfarrer Detlev Juranek in der Salvatorkirche. 25 Personen nahmen am Gottesdienst teil.
Bis auf die Störung des Gottesdienstes durch eine kleine Gruppe radikaler Christ:innen und einem Vorfall bei der Parade, wodurch eine teilnehmende Person durch einen Dritten verletzt wurde, verlief der erste Coburger CSD friedlich und zur vollen Zufriedenheit der veranstaltenden Personen.

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